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EIN LEBEN VOLLER GERÄUSCHE

PROJEKT

Wie beeinträchtigt jahrelange Arbeit im Bergbau das Gehör? Teste es selbst mit unseren Klanglandschaften, oder stell dir eine eigene zusammen.

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UNTERIRDISCHE SCHWINGUNGEN

Zwischen 1850 und 1930 wird der Bergbau im Ruhrgebiet mechanisiert und elektrifiziert. Das brachte eine Vielzahl neuer Maschinen zum Einsatz. Diese Veränderungen der lebhaften Klanglandschaft des Bergbaus führten zu neuartigen elektrischen Signalsystemen, veränderten aber auch die Intensität und Dauer der Lärmbelastung der Bergleute und beeinträchtigten ihr Gehör. Entwicklungen in der Ohrenheilkunde und bei den Messmethoden (Audiometrie) trugen dazu bei, dass diese Auswirkungen von der medizinischen Fachwelt als Schädigung des Innenohrs verstanden wurden, die heute als Berufskrankheit anerkannt ist.
Das im Rahmen des vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum jährlich vergebenen Heinrich-Winkelmann-Stipendium durchgeführte Projekt von Dr. Cynthia Browne heißt „Unterirdische Schwingungen: Zu einer Medienarchäologie des Bergbaus“. Cynthia Browne untersucht die Art und Weise, wie die Bergleute in einer sich verändernden Klanglandschaft durch Formen und Techniken des Hörens Wissen erwarben und wie die zunehmend größere Geräuschkulisse ihre Fähigkeiten, wie und was sie hören, veränderte. Zu diesem Zweck untersucht sie, wie Schwingungen unter Tage von verschiedenen Maschinen und Körpern in der unterirdischen Umgebung des Bergwerks ausgestrahlt und übertragen werden, wobei sie eine Kombination von Methoden verwendet: mündliche Interviews, Feldaufnahmen und Archivrecherchen. Diese Forschung stellt in den Vordergrund, dass akustische Schwingungen ein bedeutender Bestandteil des verkörperten Wissens der Bergleute unter Tage sind.